Interview: Neue Marketing-Ansätze für Unternehmen innerhalb von Social Games

Für den Branchendienst iBusiness habe ich für einen Fachbeitrag zum Thema In-Game-Advertising und Marketing-Ansätze für Social Games eine Reihe Fragen beantwortet, die für den einen oder anderen Leser meines Blogs interessant sein könnten. Hier gilt es auch Vermarktungsansätze wie im eSport und in der Event- und videogetriebenen Around-the-Game Kommunikation einzuordnen in die bekannteren Formen des In-Game-Marketings. Wobei ich erstere Formen für vielversprechender halte, wie meine Antworten zeigen:

Welche Marketing-Ansätze existieren momentan für In-Game-Advertising im Bereich Social Games?

In-Game-Advertising ist für viele Free-2-play Titel immer noch relevant, obwohl die Wirksamkeit in zahlreichen Studien uneinheitlich bewertet wird. Die Strategien sind wie bei der Display-Werbung angelegt und technisch funktioniert das Targeting durch die personenbezogenen Daten und die Verwendung dynamischer Ad-Server wie bei der klassischen Ausleiferung von Online-Ads.

Welche Marketing-Ansätze werden künftig umsetzbar sein bzw. welche Trends gibt es in diesem Bereich?

In-Game-Advertising ist eine Zeit lang sehr gehypt worden, denke die Bedenken gegen Werbung im Spielfluss sind immens, Werbeunterbrechungen in Games werden stärker als störend wahrgenommen als TV-Werbung. Und wenn Werbung in den Spielfluss integriert wird, zeigen einige Untersuchungen, dass Gamer sie schlecher wahrnehmen. Spannender ist hier der Ansatz, in und um Gaming-Communitys selbst – wie etwa in der ESL – Produktinfos zu platzieren, die für Gamer relevant sind. Games werden mittlerweile insziniert online und offline, das bietet mehr Möglichkeiten zur Kommunikation. Social Games Anbieter kann man empfehlen, um den Zugang selbst (Portal) und vor Videosequenzen Werbekunden zu integrieren im Sinne einer Pre-Roll-Einbindung, das wird wahrgenommen und akzeptiert.

Wie viel Budget müssen Unternehmen für In-Game-Advertising mindestens einplanen?
(Jeweils durchschnittliche Kosten für ein einfaches Spiel und eine einfach integrierbare Lösung und ein aufwändigeres Spiel und eine aufwändigere Integration des Marketing-Ansatzes)

ab 10.000 Euro aufwärts

Wie sieht die Erfolgsbilanz solcher In-Game-Advertising-Maßnahmen bisher aus?

Dazu gibt es nicht viele Zahlen, Microsoft hat 2009 eine Studie in Auftrag gegeben, die den ROI bei einzelnen Kampagnen eruiert hat.
Durch Werbe- und Kommunikationsmaßnahmen rund um Gaming-Communitys lassen sich effektiv Marken etablieren und verjüngen, so zeigen unsere Zahlen, dass Anbieter von Sicherheitssoftware ihre Bekanntheit innerhalb von drei Jahren in der ESL mehr als verdreifachen konnten durch ein kontinuierliches Engagement.

Welche Strategien zur Monetarisierung des Spielens haben sich für Turtle Entertainment und die ESL bisher besonders bewährt?

– Premium-Mitgliedschaften
– Item-Selling
– Sponsoring
– Around-the-Game Advertising
– In Game Advertising

Welche Seeding-Strategien haben sich für Unternehmen im Bereich Social Games bewährt?

Für Social Games natürlich die enge Verknüpfung mit einem Social Network wie Facebook. Im Bereich der intensiveren Spieler zählen Gaming-Netzwerke wie die ESL mit fast 4 Mio Mitgliedern und wichtige Portale wie gamestar.de und spieletipps eine wichtigere Rolle.

Wie erschließe ich die passende Zielgruppe für mein Social Game?

Mehrwert für Spieler im Teilen der Spieleergebnisse legen, ohne zu sehr zum Spam zu verkommen. Spiel permanent weiter entwickeln und Fanbasis schaffen. Heavy User zu Markenbotschafter machen (eigene Sub-Community), wenn es das Spiel hergibt Marke verlängern (Merchandising) und medialisieren (TV-Shows rund um das Spiel oder wie im eSport in Form von Sportübertragungen von Games-Wettbewerben)

Wie vermittelt man einem Unternehmen das passende Social Game?

Thema und Zielgruppe sollten stimmen, macht mehr Sinn in bestehende Gaming-Communities zu gehen und dort mit dem Produkt authentisch auftreten. Etwa in Form von Sponsoring.

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